Datum/Zeit: 30.04. - 01.05. 0:00
Veranstaltungsort: Ort siehe Text
aus zum 1. Mai! Gewerkschaftsdemonstration & Strassenfest in Freiburg!
[english version below]
Die FAU Freiburg lädt alle unabhängigen, basisorientierten & libertären Gruppen und Initiativen dazu ein, auf der traditionellen Gewerkschaftsdemonstration einen eigenen Abschnitt zu bilden. Bringt gerne eure eigenen Schilder, Transparente und Fahnen mit. Wir wollen uns dazu auf dem Stühlinger Kirchplatz um 10.45 Uhr bei den FAU-Fahnen treffen. Wer sich für unsere Arbeit interessiert und/oder Gewerkschaftsmitglied werden will findet uns an den FAU Ständen im Stühlinger und auf dem selbstorganisierten Straßenfest im Grün.
- Abschnitt basisdemokratischer Gruppen auf der Gewerkschaftsdemonstration | 10.45 Uhr | Stuehlinger Kirchplatz (bei den FAU Fahnen)
- FAU Infostand | ab 10:00 Uhr | Stuehlinger
- selbstorganisiertes Strassenfest | 14:30 – 21:30 | Viertel „im Gruen“ (Adlerstrasse)
Als FAU Freiburg unterstützen wir zudem den Aufruf zum „Global May Day 2025“ und sammeln am 1. Mai Spenden für Care-Pakete & Menstruationsprodukte im Rahmen der Kampagne mit unserer Schwesterngewerkschaft FGWM in Myanmar.
Material
- tba
Out for May Day! Self-organizing against authoritarianism, fascism, and dictatorships!
FAU Freiburg invites all independent, grassroots & libertarian groups and initiatives to form their own section of the traditional trade union demonstration. Feel free to bring your own signs, banners and flags. We want to meet at the Stühlinger Kirchplatz at 10.45 am at the FAU flags. If you are interested in our work and/or want to become a union member, you can find us at the FAU stands at Stühlinger and at the self-organized street festival in Grün.
- Section of grassroots groups at the trade union demonstration | 10.45 a.m. | Stuehlinger Kirchplatz (near the FAU flags)
- FAU information stand | from 10:00 a.m. | Stuehlinger
- Self-organized street festival | 14:30 – 21:30 p.m. | Quarter „im Gruen“ (Adlerstrasze)
As FAU Freiburg, we also support the call for „Global May Day 2025“ and collect donations for care packages & menstrual products on May 1st as part of the campaign with our sister union FGWM in Myanmar.
Selbstorganisation gegen Autoritarismus, Faschismus und Diktatur!
Die Strategie, die Menschen auf der Grundlage wirtschaftlicher und kultureller Ängste zu mobilisieren und einen identitätsbasierten Nationalismus zu konstruieren, um an die Macht zu gelangen, wird als Mehrheitsnationalismus, populistischer Autoritarismus oder Rechtspopulismus (RWP) bezeichnet.”
Quelle: What Do Populist Authoritarians Do When They Rule? von Kamal Mitra Chenoy, EPW.in
Autoritäre und rechtsgerichtete Bewegungen gewinnen weltweit an Stärke und immer mehr autoritäre Regierungen kommen an die Macht. Die Entwicklungen reichen von einem zunehmenden Einfluss reaktionärer politischer Bewegungen (z. B. in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Dänemark, Israel und Frankreich) über zunehmend autokratische und oligarchische Regime (z. B. in Argentinien, den USA, Ungarn, Österreich, den Philippinen, Indonesien, Hongkong, Italien, Nicaragua, Russland, Indien, der Türkei und Bangladesch) bis hin zu ausgesprochen repressiven und autoritären Staaten (z. B. in Myanmar).
Obwohl es notwendig ist, die historischen Kontexte vor Ort zu betrachten, um autoritäre Entwicklungen vollständig zu verstehen, gibt es weltweit wichtige Gemeinsamkeiten. Ein Merkmal ist die Verbindung von organisierten Kapitalinteressen mit einem repressiven Nationalstaat. Die ersten Zielscheiben sind oft Trans*Personen. Nach der Machtübernahme von Milei in Argentinien waren sie die ersten, die aus dem öffentlichen Dienst entlassen wurden. Ähnliche Entwicklungen sind in Italien zu beobachten, wo Meloni von Fratelli d’Italia an der Macht ist. Auch hier werden Trans*Personen von der rechten Regierung angegriffen. Sie beschränken den Zugang zu medizinischer Versorgung für die Geschlechtsumwandlung, insbesondere für junge Menschen.
Autoritarismus bezeichnet „Ideologien der Ungleichheit“ wie Rassismus, Sexismus, Nationalismus, Klassismus und Chauvinismus. Er ist ein soziales, kulturelles, politisches und wirtschaftliches Phänomen. Bei Betrachtung der heutigen Welt, kann durchaus von einem Erwachen des Autoritarismus gesprochen werden.
Eine Krise jagt die nächste. Soziale und wirtschaftliche Unsicherheiten prägen die prekären Lebensverhältnisse vieler Menschen. Das Angebot autoritärer Ideen ist ein Sicherheitsversprechen: Der Mensch hat einen vermeintlichen Platz in der Welt und kann den Frust an Schwächeren auslassen. Ein zunehmend instabiles System wird von staatlichen Kräften aufrechterhalten. Die Ausbreitung des Autoritarismus ist somit weder nur eine Bewegung von oben, also eine Verschwörung der Eliten, noch ein „Aufstand von unten“.
Um an die Macht zu kommen, benutzen reaktionäre Politiker*innen eine systemfeindliche Rhetorik, Sorgen hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit und Anschuldigungen wegen vermeintlicher Kriminalität (z. B. gegen die Opposition, Zivilgesellschaft und gesellschaftliche Minderheiten) als Vorwand, um Freiheiten einzuschränken, oft mit Unterstützung wirtschaftlicher Eliten.
Schon in den Anfangsjahren der Industrialisierung wurden Arme, Bedürftige, politische Arbeiter*innenbewegungen – also alle, die nicht zu den gefügigen Lohnabhängigen gehörten – verteufelt und staatlich unterdrückt. Sobald soziale Kämpfe demokratischen Raum gewinnen, ist das organisierte Kapital bereit, Menschenrechte zu opfern, um die Bewegung zu unterdrücken.
(Neo)liberale Demokratien sind kein Garant für eine Zukunft frei von Autoritarismus. Antiautoritarismus muss über die bloße „Verteidigung der Demokratie“ hinausgehen.
Für viele Länder des so genannten globalen Südens hat der Liberalismus im globalen Norden eher Tyrannei als Demokratie bedeutet. Schließlich wurden die modernen liberalen Demokratien auf der Sklaverei sowie der Entmenschlichung und den Morden an indigenen Menschen aufgebaut. Sie lebten und leben von der brutalen Ausbeutung von Ressourcen und stehen heute hinter einem Grenzregime, das zehntausende Menschen, die bei dem Versuch, die militarisierten Grenzen zu überqueren, sterben, im Wesentlichen als „entbehrlich“ betrachtet. Diese Entmenschlichung zur Ausübung von Macht ist integraler Bestandteil der gegenwärtigen Form des Kapitalismus.
Wir können eine bessere Welt nicht erreichen, indem wir darauf warten, dass die richtige Person gewählt wird – oder die falsche Person abgewählt wird. Wir müssen uns organisieren und kämpfen. Kämpfen, um die Gesellschaft zu verändern; um die Welt zu verändern, indem wir uns am Arbeitsplatz, in unseren Schulen, in unseren Vierteln organisieren.
Unser Ziel ist es, nicht nur autoritäre Tendenzen zu bekämpfen, sondern auch die Wurzeln der Probleme zu überwinden: das Lohnarbeitssystem und den Kapitalismus an sich. Wir kämpfen für den Aufbau einer Welt, die von und für unsere Klasse organisiert ist und die in Harmonie mit dem Planet Erde funktioniert.
Organisieren wir uns, um den öffentlichen Diskurs zu gestalten. Organisieren wir uns, um Erzählungen zu verbreiten, die sich autoritären Entwicklungen entgegenstellen und für ein besseres Leben der Arbeiter*innenklasse kämpfen, für eine 30-Stunden-Woche (ohne Lohnkürzung) und für ein gutes öffentliches Rentensystem, das von Arbeiter*innen selbst kontrolliert wird und ihnen ein Leben in Würde ermöglicht. Lohnabhängige der Welt vereinigt euch!
Wir rufen zur weltweiten Solidarität der Arbeiter*innenklasse am 1. Mai – und an jedem anderen Tag – auf!
Freiheit für alle Antifas!
#1world1struggle
#globalmayday2025