WANN | Freitag, 3. Juni, 20Uhr
WO | in der Fabrik e.V. (79104 FR, Habsburgerstr.9)
(Cafe im Hauptgebäude 1.OG links – nicht mit der Kneipe im Vorderhaus verwechseln!).
Was passiert wenn die Führung eines mittelständischen Unternehmens wegen schwerwiegender Versäumnisse abgelöst wird und die ArbeitnehmerInnen in der Folge sich selbst managen. Welche Formen von Enscheidungsprozessen bilden sich aus, wie handeln die Werktätigen, wenn sie sich plötzlich selbst ‚kontrollieren‘ sollen?
Wie gestaltet sich die Verteilung von Ressourcen, wenn ‚die da oben‘ nicht mehr gefragt werden müssen?
Beschäftigte eines mittelständischen Betriebs verwalten sich seit über einem Jahr selbst. Ihnen obliegen die Entscheidungen, wie die Arbeit formal wie inhaltlich strukturiert wird. Die Missstände der konkreten Arbeitssituation können verändert werden, neue Formen und Wege gesucht werden.
Bessere Effizienz und nachhaltigere Nutzung der eingesetzten Ressourcen sind ebenso Gegenstand der Entwicklung wie die Verwirklichung von Idealen und die Beseitigung von Ungerechtigkeiten. Bei aller Entscheidungsfreiheit ist eine Größe weiterhin bestimmend für das Geschehen: das Betriebsergebnis – denn Löhne und Rechnungen wollen jeden Monat bezahlt sein und mancher der gefundenen Ansätze erinnert verflixt an Prinzipien der klasssischen Betriebswirtschaftslehre. Aber auch viel Neues und Ungewöhnliches ist möglich und die Erfahrung, Entscheidungen der eigenen Arbeitssituation selbst treffen zu können, prägt nachhaltig die Atmosphäre.
Der Vortrag will nicht in erster Linie eine ungewöhnliche Sitaution schildern und damit eine Historie berichten, die in dieser Weise wegen ihrer spezifischen Bedingungen wohl nicht wiederholbar ist, Vielmehr geht es darum, aus dem Geschehen Erkenntnisse zu ziehen, die in anderen Situationen der Selbstorganisation und der Selbstermächtigung hilfreich sein könnten.