01. Mai 2021 | 10.45 Uhr | Platz der alten Synagoge – Freiburg (bei den
FAU Fahnen)
Weltweit werden wir, die Lohnabhängigen, in einen Wettbewerb zueinander gesetzt, um die Mehrwertproduktion anzukurbeln und überhaupt erst zu ermöglichen. Egal wo wir wohnen, welches Geschlecht wir haben, welche Nationalität uns zugeschrieben wird, wir sind im selben Kampf verwoben, ob wir wollen oder nicht. Kürzungen sozialer Dienstleistungen in öffentlichen Haushalten, Outsourcing, das Drücken von Löhnen, Privatisierungen, ansteigende Lebenshaltungskosten sowie Studiengebühren und die Zerstörung natürlicher Grundlagen sind nur einige Symptome, die im direkten Zusammenhang mit dem globalen Wirtschaftssystem stehen. Ein System, welches auf Ausbeutung und Wettbewerb basiert und die Kommerzialisierung aller Lebensbereiche vorantreibt.
Der stetig zunehmende Leistungsdruck, Vereinzelung und die Entfremdung von unseren Bedürfnissen und Mitmenschen mit denen wir arbeiten und leben machen uns krank. Das erfahren wir am Arbeitsplatz, in der (Hoch-)Schule und leider auch im zunehmenden Maße während der Kindheit und Jugend. Die Mechanismen der Marktwirtschaft und die damit einhergehenden nationalstaatlichen Strukturen führen dazu, dass die Anpassung an das Diktat der Wettbewerbsfähigkeit sowie die
Mehrwertproduktion priorisiert, anstatt dass emanzipatorische Fähigkeiten gefördert werden.
Die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens auf globaler Ebene kann ein erster emanzipatorischer Schritt hin zur Überwindung vorherrschender Lohnabhängigkeitsverhältnisse sein.
Wir wollen dieses System nicht nur stören, sondern streben an, es zu überwinden.
Durch den transnationalen Charakter des kapitalistischen Systems, ist es für Lohnabhängige notwendig sich ebenfalls auf globaler Ebene zu vernetzen. Durch diese Vernetzung können globale Zusammenhänge, die lokale Bedingungen maßgeblich prägen, sichtbar gemacht werden. Außerdem eröffnet es Möglichkeiten und erschließt Potentiale im Kampf gegen Ausbeutung und prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen. Die Verhandlungsmacht von Arbeiter*innen würde sich enorm erhöhen, wenn wir uns innerhalb von Wertschöpfungsketten zusammenschließen würden.
Besonders in Zeiten von wachsenden national(istisch)en und rassistischen Tendenzen, ist es uns ein Anliegen den gemeinsamen Kampf für dieses Ziel zu unterstreichen anstatt sich gegeneinander ausspielen zu lassen.
Für ein besseres Leben für alle über sämtliche Grenzen hinweg!
/#globalmayday2021 #1world1struggle/
Anmerkung zur Coronavirus-Pandemie
Die Welt durchlebt eine ernsthafte CoViD-19 Pandemie. Wie bei allen Krisen sind die Ärmsten am stärksten betroffen. Viele Unternehmen zwingen Lohnabhängige weiterhin zur Arbeit zu kommen und verwehren ihnen somit die Möglichkeit zu Hause in Quarantäne zu bleiben. Viele Arbeiter*innen verlieren auch ihren Job. (Schein-)Selbstständige, Straßenhändler und andere Arbeiter*innen haben kein Einkommen. Menschen in Camps für Geflüchtete und wohnungslose Menschen haben keinen Zugang zu einem Mindeststandard an sanitären Anlagen.
Wir kämpfen für …
1) … das Recht auf Erfüllung grundlegender Bedürfnisse für alle.
2) … angemessene hygienische Arbeitsbedingungen für alle Arbeiter*innen.
3) … den freien Zugang zu Impfungen gegen CoViD-19 für alle.
4) … die unverzügliche Aussetzung der Rechnungen für Wasser, Strom, zum Kochen benötigte Gasflaschen, Telefonie und Internetzugang.
5) … die unverzügliche Aussetzung von Mietforderungen.
Die Reichen sollen für die Krise zahlen!