Selbstorganisierung im Stadtteil – Basisinitiative oder Bündnispolitik

Spätestens seit der globalen Krise 2008 sind »Arbeit und Wohnen« wieder  Thema in der Linken. Nicht nur weil selbst der »abgeschwächte« Kriseneinbruch hier in Deutschland viele ArbeiterInnen an beiden Punkten  in die Zange nimmt: Angriff auf die Löhne und höhere Renditen auf (Wohn-)Immobilien sollen Gewinne und Investitionen stützen. Auch die  Linke selber kommt in die Zange – mehr Arbeit und steigende Mieten  erschweren kontinuierliche politische Organisierung. Deshalb versucht die Worker Center Initiative Freiburg Ausbeutungsbedingungen und globale  Klassenkämpfe zu thematisieren, und die Recht-auf-Stadt-Initiative nimmt  Mieten und Wohnen in den Focus. Aber ohne Ansätze von eigenständigen (Klassen-)Kämpfen und Selbstorganisierung bleibt es schwer, über eine  Agitation linker Kreise hinauszukommen.
Seit 2014 gibt es in Hamburg die Gruppe »Wilhelmsburg Solidarisch«, die  einen Anlaufpunkt bietet für alle, die mit Chefs, Vermieter*innen oder  Behörden Probleme haben und sich gegenseitig beraten und unterstützen  wollen. Eine »Alltagsorganisierung« die sie explicit als Alternative zur  »pseudo-politischen« Kampagnen- und Bündnisspolitik« durchbuchstabieren.
Die Themen sind vielfältig und reichen von Lohnklau, Jobcenterschikane,  Zwangsräumungen und Aufenthaltsproblemen bis zu Beitragsrückforderungen  von Krankenkassen. Wo es möglich und sinnvoll ist, setzt die Initiative  dabei auf öffentliche und direkte Aktionen. Gleichzeitig versuchen sie, die Ursachen nicht in individuellem Fehlverhalten zu suchen, sondern die zu Grunde liegenden gesellschaftlichen Verhältnisse zu thematisieren und  zu bekämpfen.

Mit zwei Vertreter*innen der Gruppe wollen wir über ihre politischen Ziele und bisherigen Erfahrungen diskutieren, aber auch welche Probleme und Grenzen es dabei gibt, eine solidarische Selbstorganisierung im  Stadtteil auf die Beine zu stellen und am Laufen zu halten.

Zeit: Donnerstag, 06.04.2017, 20 Uhr

Ort: Susi-Bewohner*innentreff, Vaubanallee 2

Veranstalter*innen: Worker Center Initiative Freiburg / Recht auf Stadt  – Freiburg

Flyer Selbstorganisierung im Stadtteil

Freiburger Aktionskonferenz Care Revolution

Aufruf an alle im Südwesten Deutschlands, sich Samstag, den 20. Mai 17, freizuhalten. An diesem Tag findet von 12 bis 18 Uhr in der Universität Freiburg (KG I, HS 1010) die Freiburger Aktionskonferenz unter dem Titel „Sorge ins Zentrum – Care Revolution als Perspektive“ statt. Weiter Lesen

Gewerkschaftliche Organisierung im Niedriglohnbereich, am Beispiel der Industrial Workers of the World in New York – Geht nicht, gibt’s nicht!

Freitag 13. Mai 20 Uhr

Cafe in der FABRIK e.V. (Habsburgerstr. 9 im Hauptgebäude 1.OG links – nicht mit der Kneipe im Vorderhaus verwechseln!)

Der allgemeinen Verschlechterung der Lebenslage für alle Lohnabhängigen in der BRD der letzten 25 Jahre konnten die Mainstream Gewerkschaften wie der DGB nichts entgegensetzen – und wollten es eigentlich auch nicht so richtig. Aber auch von linker (gewerkschaftlicher) Seite waren die Versuche, dem etwas entgegen zu setzen, begrenzt.  Weiter Lesen

Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht

EinStreikstehtLesung am 14.9. um 20 Uhr im Strandcafe (Adlerstr. 12)

Die Arbeitskämpfe bei der Bahn oder bei Amazon in den letzten Monaten haben deutlich gemacht, dass Streiks durchaus nicht de Vergangenheit angehören. Doch in der letzten Zeit wurden Arbeitskämpfe in Sektoren bekannt, die gemeinhin als schwer oder gar nicht organisierbar galten. So gab es in Berlin einen erfolgreichen Arbeitskampf in einem Spätkauf, Gefangene gründen eine Gewerkschaft und Geflüchtete kämpfen für das Recht auf Gewerkschaftsmitgliedschaft. Einige Facetten dieser neuen Streiks und Arbeitskämpfe wird der Journalist Peter Nowak auf der Veranstaltungsreihe vorstellen.

Er ist Herausgeber des Buches „Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht“, das in der Edition Assemblage erscheint.

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