22.10. 20 Uhr | Früchte des Zorns | KTS

 Früchte des Zorns feiern dieses Jahr ihren 20. Bandgeburtstag.
Wer die Gruppe nicht kennt und hinter dem Bandnamen eine Metalband vermutet, wird überrascht sein, wenn sie auf der Bühne ihre Akustikinstrumente auspacken. Ihr Set besteht aus Geige, Gitarre, Posaune, Glockenspiel, Schlagzeug und viel Gesang.
Auch wenn sie damit nicht die lauteste Band sind, hat die Poesie ihrer Lieder eine große Eindringlichkeit.
Die drei Musiker*innen, die sich selbst als Anarchist*innen bezeichnen, singen über Entfremdung und Deformation, das Mensch sein und Mensch bleiben. Lieder voll Traurigkeit und Zuversicht, doch keine einfache „Kampfmusik“, sondern einfühlsame Beobachtungen, die berühren und Mut machen.

22.10. 20 Uhr* | Früchte des Zorns | KTS

* mit anarchosyndikalistischer Pünktlichkeit (15 Minuten)!

Union Tour – Workers unite around the world. Nähfabriken in Asien – 23.10. 19 Uhr | Hebelschule (Engelbergerstr. 2)

[translation below]

Nähfabriken in Asien – Gewerkschaftstour mit Arbeiterinnen aus Indonesien und Sri Lanka

23. Oktober | Ort: Aula der Hebelschule (Engelbergerstr. 2) | Zeit: 19:00 Uhr

So gut wie alle von uns tragen Klamotten aus den Nähfabriken in Asien. Höchste Zeit von den Leute vor Ort zu hören und sich mit ihnen zu vernetzen!

Dian von der feministischen Gewerkschaft Inter-Factory Workers’ Federation (FBLP), welche insbesondere in Jakarta (Indonesien) ihren Fokus hat, sowie Chamila des Dabindu Collective (Sri Lanka) werden einen Input geben. Es wird um die aktuellen Arbeits- und Lebensbedingungen der Näherinnen und Gender-Based-Violence (GBV) gehen, aber auch um aktuelle Arbeitskämpfe.

Für die Veranstaltung ist geplant anschließend in einen Austausch zu treten und darüber zu sprechen, was vor Ort getan werden kann, um die Kämpfe der Näherinnen zu unterstützen.

Die Inputs werden auf Englisch gegeben und eine Übersetzung auf Deutsch wird organisiert.

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Dabindu Collective: Feministische Organisation in der sich Näherinnen in der Freihandelszone von Katunayake aufeinander solidarische beziehen und sich für ihre Interesse einsetzen können. Erlangung von mehr Selbstbestimmung von Näherinnen durch Bildungsangebote. Propagierung von Menschenrechten für (lohnabhängige) Frauen.

FBLP (Inter-Factory Workers‘ Federation): Setzt sich für die Entfristung von Verträgen ein und ist aktiv gegen (sexualisierte) Gewalt/Diskriminierung gegen Arbeiterinnen und LGBTQ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer). Als Teil ihrer Arbeit hat FBLP ein Community Radio etabliert. Dieses wird von weiblichen Lohnabhängigen für weibliche Lohnabhängige betrieben und heißt Marsinah Radio.

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clothing factories in asia – union tour with workers from indonesia and sri lanka

Dian of the feminist union Inter-Factory Workers’ Federation (FBLP), based in Jakarta (Indonesia), as well as Chamila of the Dabindu Collective (Sri Lanka) will each give an input. The focus will be on current working and living conditions of garment workers as well as Gender-Based-Violence (GBV) and the latest labour struggles.

Afterwards we want to talk about ideas on how to support the struggles of garment workers from our local regions.

The input will be given in English and translated into German.

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FBLP (Inter-Factory Workers’ Federation): Struggles for indefinite working contracts and is active against (sexualised/ gender-based) violence and against the discriminiation of LGBTQ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer). As part of their work FBLP has a community radio. It’s run by female workers for female workers and is call Marsinah Radio.

Dabindu Collective: Feminist organisation in which garment workers, especially within the free trade zone of Katunayake, are organized and can refer to each other in solidarity. They aim for more self-determination of garment workers through educational programms and promote human rights for (working) women.

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Lohndumping in der Gastronomie!

Zur Berichterstattung „Lohndumping in der Gastronomie?“ in der Badischen Zeitung am 15.08.2019

Neben der NGG hat auch die FAU (Freie Arbeiter*innen Union) Freiburg bei ihrer Kampagne „Lohn oder Hohn? – Über Arbeit in der Gastro reden…“ in den letzten Jahre erhebliche Missstände in der Freiburger Gastronomie festgestellt.

„Die Erfahrung der FAU in den letzten Jahren zeigt, das die Unwissenheit gerade migrantischer Arbeiter*innen bezüglich ihrer Arbeitnehmerrechte immer wieder ausgenutzt wird“, so das Pressesssekretariat der FAU Freiburg.

Nach der Erhebung der FAU aus dem Jahr 2018 zahlen fast ein Viertel der Freiburger Gastronomiebetriebe lediglich den Mindestlohn oder sogar weniger. 40 Prozent der Betriebe zahlen um die 9€/Std, der Rest lediglich um die 10€/Std. Darüber hinaus berichten Arbeiter*innen über viele weiteren Missstände, so etwa das in einem Restaurant die Arbeitszeit erst dann beginnt, wenn genügend Gäste da sind. Zudem wurden viele weitere Verstöße gegen das Arbeitsrecht, sowie häufiges Unterlaufen des Mindestlohns festgestellt.

So kann die FAU den Eindruck der NGG bestätigen. Darüber hinaus scheint gerade die ausgrenzenden ausländerrechtlichen Regelungen (z.Bsp. Lebensunterhalt muss eigenständig gesichert werden) für viele Beschäftigte Druck und Abhängigkeiten noch zu verschärfen.

Gewerkschaft von unten – wie geht das? Die FAU und der Anarch@syndikalismus.

Büro für grenzenlose Solidarität (Adlerstr. 12 Grether-Gelände)

Nie zuvor in der Geschichte waren so viele Menschen proletarisiert wie heute, sind also gezwungen ihre Arbeitskraft zu verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Während die einen trotzdem das Ende der Arbeiter_innenklasse beschwören, schließt sich selbige weltweit immer wieder zusammen um bessere Lebensumstände zu erkämpfen. So kam es dieses Jahr in Indien zum größten Generalstreik der Weltgeschichte, Arbeiter_innen im ungarischen Györ legten die gesamte zentraleuropäische Autoindustrie lahm und auch an unzähligen anderen Orten kämpften Menschen für ein würdevolles Leben und Arbeiten.

Gewerkschaften spielen in diesen Kämpfen eine ambivalente Rolle.
Einerseits bilden sie als organisatorischer Zusammenschluss die Voraussetzung schlechthin dafür, dass Arbeiter_innen überhaupt Gegenmacht aufbauen können. Andererseits sind sie zumeist auf eine sozialpartnerschaftliche Linie verpflichtet und weisen durch ihre Funktionärsstruktur eine strukturelle Distanz zu ihrer Basis auf.
Deshalb sind die meisten Gewerkschaften tatsächlich keine Zusammenschlüsse von Arbeiter_innen mehr, sondern entwickeln eine institutionelle Eigendynamik, im Laufe derer sie eher ihre eigenen Interessen als diejenigen der Arbeiter_innen vertreten. Bedeutet das, dass wir das Konzept der Gewerkschaften aufgeben sollten? Wir glauben nein. Die Freie Arbeiter_innen Union (FAU) stellt den Funktionärsgewerkschaften das Modell einer „Gewerkschaft von unten“ gegenüber. Das heißt, sie ist ein Zusammenschluss von Lohnabhängigen, die sich gegenseitig dabei unterstützen, bessere Arbeits- und Lebensbedingungen zu erkämpfen. Dabei zählen wir nicht auf bezahlte Funktionäre und „Sozialpartnerschaft“, sondern auf Selbstorganisation und Direkte Aktion. Im Vortrag wird dieses Konzept des Anarch@syndikalismus erklärt und es werden konkrete Möglichkeiten der erfolgreichen Selbstorganisation aufgezeigt.