Abfindung nach überraschender Kündigung erstritten

Nach einer überraschenden Kündigung eines FAU Mitglieds konnte dieser in der Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht eine Abfindungszahlung in mittlerer vierstelliger Höhe erstreiten.

Der gekündigte Kollege war in einem IT-Unternehmen als Programmierer tätig und arbeitete mit seinem Team gerade an einem laufenden Projekt, als ihn unvermittelt die ordentliche¹ betriebsbedingte Kündigung erreichte. Er entschloss sich daraufhin, innerhalb der Frist von 3 Wochen eine sogenannte Kündigungsschutzklage zu erheben. Erst daraufhin erhielt er von dem Anwalt seines Chefs ein Schreiben, in dem ihm die Gründe für die Kündigung genannt wurden: Angeblich gebe es einen akuten Auftragsmangel, weitere Entlassungen und einen Neueinstellungsstopp. Ihm wurde gleichzeitig eine niedrige vierstellige Summe angeboten, damit er seine Klage zurückzieht.

Stutzig machte den Kollegen, dass im gleichen Zeitraum Online durch das Unternehmen verschiedene offene Stellen ausgeschrieben waren. Somit war es zweifelhaft, ob es wirklich einen Auftragsmangel gegeben hat oder ob er nicht auch auf einer anderen Stelle weiter beschäftigt hätte werden können. Weiter Lesen

„Solidarität muss praktisch werden!“ – Methoden basisgewerkschaftlicher Organisierung auf der Arbeit

Was kann ich bei Problemen am Arbeitsplatz tun? Gegen schlechte Arbeitsbedingungen oder Respektlosigkeiten von Seiten der Chef*in? Was kann ich tun für mehr Geld in der Tasche? Wie kann ich meine Kolleg*innen motivieren zusammen für solche Verbesserungen zu kämpfen? Und was hat das mit dem Kampf gegen Rechts zu tun?

In diesem zweitägigen Grundlagenseminar werden wir uns intensiv mit Methoden des „Organisierens“ und den dahinterstehenden Ideen und Haltungen beschäftigen. Wir eignen uns einen Leitfaden an, um Schritt für Schritt Macht und Solidarität auf der Arbeit aufzubauen.

7.-8.12.2024 | Sa 10:00-18:00 | So 10:00-13:00 | Freiburg i. Brsg. | Anmeldung erforderlich – Plätze begrenzt | Ein Angebot der FAU Freiburg Weiter Lesen

Solidarität mit den Betroffenen der türkischen Invasion im Nord-Irak und Rojava // Erinnern an den Völkermord an den Yezid*innen vor 10 Jahren

english version below

Die Freie Arbeiter:innen Union Freiburg – Gewerkschaft für alle Berufe verurteilt den Einmarsch türkischer Truppen in den Irak. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt den Menschen der assyrischen und kurdischen Gemeinschaften im Nord-Irak. Diese erneute kriegerische Eskalation durch den türkischen Staat im Krieg gegen die kurdische Bevölkerung und Selbstbestimmung muss aufhören.

Die türkische Invasion in den Irak muss gestoppt werden

Von internationaler Presse und Politik weitgehend ignoriert, hat die türkische Armee seit Mitte Juni größere Teile der irakisch-kurdischen Provinz Dohuk sowie zur Provinz Erbil zählende Grenzgebiete besetzt. Dabei setzt die Türkei auch syrisch-islamistische Milizen ein, darunter auch den sogenannten Islamischen Staat. Insgesamt sind über 600 kurdische und assyrische Ortschaften von der türkischen Invasion betroffen, fast 200 Dörfer wurden bereits evakuiert. Die Angriffe richten sich auch gegen zivile Infrastruktur. So wurde laut einem Medienbericht des Neuen Deutschlands eine Schule und eine assyrische Kirche getroffen. Bis Ende Juli wurden über 6000 Hektar landwirtschaftliche Fläche durch die türkischen Angriffe zerstört oder schwer beschädigt.

Solidarität mit Rojava – Die Bombardierung ziviler Infrastruktur in Nord-Syrien muss aufhören

Zugleich verurteilen wir die andauernden Angriffe und Bombardierungen der Türkei im Gebiet der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien – Rojava und die systematische Zerstörung ziviler Infrastruktur, wie Kraftwerke und Krankenhäuser. Unsere Solidarität gilt den Opfern dieser kriegerischen Aggression und den Menschen, die unermüdlich für ein friedliches Zusammenleben der ethnischen und religiösen Gruppen in der Region und für die soziale Revolution auf ökologischer und feministischer Grundlage kämpfen. Weiter Lesen

TVöD Tarifrunde 2025: 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und höhere Löhne!

Menschen auf einer GewerkschaftskundgebungFAU Flugblatt in Hinblick auf die TVöD-Tarifrunde 2025

Endlich mehr Lohn und Arbeitszeitverkürzung, statt dem Reallohnverlust der letzten Jahre?

Aktuell wird eine neue Tarifrunde für den TVöD vorbereitet. Da zum Ende des Jahres gleich mehrere TVöD Verträge (Bund, SuE, VkA) auslaufen und auch der Manteltarifvertrag gekündigt werden kann, muss das Thema Arbeitszeitverkürzung jetzt erkämpft werden. Die GDL hat gerade den Einstieg in die 35 Stundenwoche durchgesetzt. Jetzt ist der Tarifbereich TvöD dran, der einer der größten in Deutschland ist, dies auch für alle Beschäftige in diesem Sektor umzusetzen.
Das Schlechteste zuerst: die bestehenden Regelungen im SuE zur Altersteilzeit wurden abgeschafft und für die Jahre 2023 und 2024 gab es eine 14 monatige Nullrunde! Weiter Lesen

Euch die Stechuhr, uns die Zeit!

Am 21. April 1856 gelingt es den Stein­metzen und Gebäude­arbeitern in Melbourne als welt­weit ersten Arbei­ter*innen, den Acht­stundentag bei vollem Lohnausgleich zu erkämpfen. Allerdings gab es bereits 1840 einen erfolgreichen Streik für einen Achtstundentag in Wellington/NZ.

Artikel in der FAU Verteilzeitung „Direkte Aktion“ zum 1. Mai 2024

Der Beginn des 1. Mais war der Kampf um den 8-Stunden-Tag. Es wird Zeit, dass wir unsere Tradition der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung wiederbeleben. Was damals utopisch schien – die Verringerung von 12 auf 8 Stunden pro Arbeitstag – sollte uns Mut machen, auch heute wieder für eine radikale Arbeitszeitverkürzung zu kämpfen.

Die GDL versucht aktuell die Schichtarbeit auf 35 Wochenstunden zu senken. Die der Sozialrevolution unverdächtige SPD hat die 25-Stunden-Woche in ihrem Programm. Auch in der Ökologiebewegung wird die Arbeitszeitreduktion als wichtiger Faktor für die Verhinderung des Klimakollaps und als Beitrag zur Emissionssenkung diskutiert. Bereits in „Die Eroberung des Brotes“ (1892) schrieb Peter Kropotkin, dass 4-5 Stunden pro Tag ausreichen würden, um den notwendigen Lebensunterhalt zu erarbeiten.

Was ist alles möglich wenn wir die ganzen Bullshitjobs einfach weg lassen, nicht mehr für den Mehrwert der Kapitalist:innen arbeiten und als ersten Schritt die ständigen Steigerungen der Produktivität Vergesellschaften? Weiter Lesen