Solidarität mit dem Generalstreik in Italien

Unsere Schwestergewerkschaft USI (Unione Sindacale Italiana) und andere Basisgewerkschaften in Italien protestieren gegen Entlassungen & Sozialabbau und riefen heute am 11. Oktober 2021 zu einem Generalstreik auf. In Solidarität mit dem Streik haben wir das italienische Konsulat in Freiburg für eine kleine Solidaritätsaktion besucht.

Folgend die Übersetzung eines verteilten Flugblattes:

In den letzten Monaten haben mehr als 900.000 Arbeiter:innen in Italien ihren Arbeitsplatz verloren. Die Covid-19-Pandemie hat verheerende soziale Auswirkungen auf die Gesundheit sowie auf die Lebens-, und Arbeitsbedingungen, die noch immer andauern. Ungeachtet dessen hat dies die Bosse nicht daran gehindert, die Ausbeutung im privaten und öffentlichen Sektor zu steigern: Produktionsraten und Kontrollen in Fabriken haben zugenommen, während die wildesten Formen der Prekarität alltäglich geworden sind.

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PM: FAU-Gewerkschaftsmitglied nach Forderung offener Lohnansprüche gekündigt

Ende August wurde ein Taxifahrer und Mitglied der Basisgewerkschaft FAU vom Unternehmen Taxi Thumberger unvermittelt gekündigt. Zuvor hatte er die Zahlung offener Lohnansprüche eingefordert. Ihm waren jahrelang die im Taxi-Gewerbe üblichen Stand- und Wartezeiten als „Pause“ ausgelegt und teilweise nicht entlohnt worden.

Seit mehreren Jahren arbeitet der betroffene Taxifahrer beim Taxiunternehmen „Taxi Thumberger (Baden-Blitz)“ aus der Ortenau. Die im Taxi-Gewerbe üblichen Stand- und Wartezeiten wurden ihm von der Geschäftsführung als Pause ausgelegt und dementsprechend teilweise nicht entlohnt. Unserer Rechtsauffassung nach sind Stand und Wartezeiten als Arbeitsbereitschaft zu werten und mit dem normalen Stundensatz zu entlohnen. Wir stützen uns dabei auf ein Urteil des LAG Berlin-Brandenburg aus dem Jahr 2018. Zudem gab es teilweise keine Lohnfortzahlung an Feiertagen, auch wurde – unserer Berechnungen nach – das Urlaubsentgeld nicht in korrekter Höhe ausgezahlt. Dementsprechend hat unser betroffenes Mitglied die offenen Ansprüche im niedrigen fünfstelligen Bereich eingefordert.“, so Stella Meier von der gewerkschaftlichen Erstberatung der FAU Freiburg.

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Abschied von Herbert

Wir trauern um unseren lieben Genossen Herbert, welcher am 28. Juli 2021 nach längerer Krankheit verstorben ist.

Herbert war seit 14 Jahren Mitglied der FAU Freiburg und hat sich in dieser Zeit in viele Konflikte eingebracht. So war er mehr als zehn Jahre in der gewerkschaftlichen Beratung aktiv, hat unzählige Menschen zum Arbeitsgericht begleitet und ihnen geholfen sowohl Geld, als auch ein Stück ihrer Würde wieder zurückzugewinnen.
Darüber hinaus kämpfte er in einer selbstorganisierten Mieter:innen-Initiative gegen den Abriss der – auch von ihm bewohnten – günstigen Wohnungen im sogenannten „Unicarré“ durch die „Genossenschaft“ Bauverein Breisgau eG. Er befürchtete zu Recht die Aufwertung seiner Nachbarschaft und die Vernichtung preisgünstigen Wohnraumes. Am Ende wurde sogar ein patrouillierender Wachdienst in dem Gebäude eingesetzt, um ihn als letzten widerständigen Mieter zu vergraulen. Herbert bekam nach Verhandlungen mit dem Vorstand der Genossenschaft eine andere Bleibe zu sehr guten Konditionen und die Genossenschaft riss ab.
Besonders in Erinnerung bleibt uns auch sein unermüdlicher Einsatz für 14 von Lohnraub betroffenen polnische Bauarbeiter. Diese arbeiteten auf der Baustelle des Luxus-Studiwohnheims „Campo Novo“ und wurden um tausende Euro Lohn betrogen. Herbert hat diese Menschen in den Prozessen begleitet. Hier zeigte sich, dass Recht haben, Recht bekommen und Geld bekommen nicht dasselbe ist. Trotz eines Sieges vor Gericht bekamen die Arbeiter nie ihren Lohn.

Herbert liebte es, Sachen zu bauen und war ein talentierter Heimwerker. Er hat für viele FAU Mitglieder etwas gezimmert und hatte stets eine kreative Lösung parat. Er war ein liebevoller, hilfsbereiter und humorvoller Mensch. Insbesondere liebte er den schwarzen Humor.
Er konnte die Ungerechtigkeiten dieser Welt nicht ertragen und wollte stets dazu beitragen eine gerechtere und humanere Welt zu erstreiten. Mit ihm haben wir einen lieben Menschen und einen bis ins Alter stets aktiven Genossen verloren, der mit seiner liebevollen „Brummeligkeit“ und Ruhe, die er ausstrahlte stets all unsere Versammlungen und Aktionen bereicherte.

Möge die Erde dir leicht sein!

Deine FAU-Syndikalist:innen

Was ist eigentlich die FAU? – Eine Einführung in die Idee & Arbeitsweise einer Basisgewerkschaft

Freitag, 6. August 2021 | 18:00 | Büro für grenzenlose Solidarität (Adlerstraße 12)

*** Bitte achtet auf aktuelle Ankündigungen. Je nach Corona-Lage muss der Vortrag Online stattfinden ***

Wer das Wort Gewerkschaft hört, denkt meist sofort an die IG Metall oder Verdi. Große Organisationen, bei denen man Mitglied werden kann, seinen Beitrag zahlt und alle paar Jahre im Rahmen der Tarifverhandlungen von den bezahlten Funktionär:innen zum Warnstreik aufgerufen wird. Politisch stehen diese Gewerkschaften in weiten Teilen der Sozialdemokratie nahe, was sich vor allem in ihrer Politik des Interessensausgleichs zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen (Sozialpartnerschaft) widerspiegelt.

Es gibt aber auch eine andere Art von Gewerkschaft: Basisgewerkschaften. Diese streben eine aktive Beteiligung aller ihrer Mitglieder an, lehnen bezahlte Posten ab und versuchen durch eine konfrontative Gewerkschaftsarbeit das Maximum für ihre Mitglieder zu erstreiten. Sie haben den Anspruch Gewerkschaften von Arbeiter:innen für Arbeiter:innen zu sein und insbesondere prekär Beschäftigte zu organisieren.

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In Stadtteil und Betrieb: Kein Platz für Faschismus und Rassismus!

Aufruf der FAU Freiburg & des Recht auf Stadt Netzwerk Freiburg zur antifaschistischen Demonstration „Kein Angriff ohne Antwort“ am 24. Juli 2021.

RDL – Interview

24.07.2021 | 14:00 Uhr | Rathaus im Stühlinger

Am Samstag, den 12. Juni, kam es zu zwei gewalttätigen Übergriffen in Freiburg mit faschistischem und rassistischem Hintergrund:

Im „Heldenviertel“ griff der Freiburger AfD-Aktivist Robert Hagerman nach einem Wortgefecht zwei linke Jugendliche mit Pfefferspray an. Als ein Passant einschritt um den Jugendlichen zur Hilfe zu kommen, besprühte der AfD‘ler zuerst die ebenfalls anwesende Freundin des Helfers mit Pfefferspray und stach ihn anschließend mit einem Messer nieder. Die Polizei nahm den Täter zwar fest, ließ ihn aber ein paar Stunden später wieder laufen und gab in ihrer ersten Pressemitteilung nur die Sicht des AfD Mitgliedes wieder – so entstand der Eindruck, er wäre angegriffen worden – eine völlige Verdrehung der Tatsachen!

Ein paar Stunden später ereignete sich eine zweiter rassistischer Übergriff. Einem lettischen Punk wurde von einer Gruppe betrunkener Männer „Ausländer raus!“ hinterhergebrüllt. Als er die Gruppe zur Rede stellte, wurde er mit dem Tode bedroht und eine halbe Stunde lang durch die Stadt gejagt, beleidigt und geschlagen. Im Nachgang stellte sich heraus, dass der „Ausländer raus!“ schreiende Haupttäter Polizeihauptkommissar in Freiburg ist. Zudem befand sich in der Gruppe noch mindestens ein weiterer Polizeihauptkommissar, welcher nicht eingriff.

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