Etappensieg im Kampf gegen die Kürzungen im Sozialbereich!

Die Gemeinderatsfraktionen der SPD und Grünen haben ihre Position pro Kürzungen teilweise aufgegeben. Damit gibt es im Gemeinderat nun wieder eine Mehrheit für die Weitergabe der Tariferhöhungen an die freien Träger im Sozial- und Erziehungsbereich.

Zu diesem Stimmungswandel maßgeblich beigetragen haben sicherlich auch die kontinuierlichen Protestaktionen des Soli-Bündnis Sozial- und Erziehungsdienst an dem die FAU Freiburg mit diversen anderen gewerkschaftlichen & feministischen Gruppierungen beteiligt ist.

Leider wurde aber bisher nur ein Teilziel erreicht: So werden die Tarifsteigerungen voraussichtlich erst im nächsten Jahr weitergegeben. Zu den fraglichen Punkten hat das Soli-Bündnis einen offenen Brief an OB, Verwaltung & Gemeinderät*innen  veröffentlicht.

Sowohl beim Kampf gegen die Kürzungspolitik der Stadt Freiburg, als auch in der SuE Tarifauseinandersetzung hat sich gezeigt wie wichtig (gewerkschaftlich) organisierte Beschäftigte sind: Nur sie sind schlussendlich in der Lage kollektiv genug Druck auf Entscheidungsträger*innen auszuüben um reale Zugeständnisse zu erzwingen.

Deshalb der Aufruf an alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsbereich: Organisiert euch in (Basis)gewerkschaften und gründet Betriebsgruppen. Falls ihr Hilfe braucht, meldet euch bei der gewerkschaftlichen Beratung und der AG Soziale Berufe der FAU.

Erste Einschätzung zum Abschluss des Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) Tarifvertrag 2022

Update: ver.di hat nun den SuE – Tarifvertrag angenommen. Selbst in ihrer PM schreiben sie das „Das Ergebnis wurde mehrheitlich angenommen. Große Zustimmung gab es aus der Sozialarbeit und der Behindertenhilfe, während sich viele Kitaleitungen und Erzieher*innen gegen das Ergebnis ausgesprochen haben.“ „Mehrheitlich“ heißt, so die Infos die nicht drin steht, das es sehr knapp über 50% waren. Unsere Kritik wird sehr breit auch geteilt.

 

Rückblick: Die für März 2020 angesetzten SuE-Tarifauseinandersetzungen wurden wegen Corona ausgesetzt und nun endlich in den letzten Monaten geführt.

Ziel war es die Berufe des Sozial- und Erziehungsdienstes aufzuwerten und sie dem Einstiegsgehalt und sie auf die Stufe eines Ingenieurs im öffentlichen Dienst anzuheben, also deutlich zu erhöhen. Sowie auch die Gehaltsstufe bei Arbeitgeber:innenwechsel übernommen werden. Beides wurde nicht erreicht. Es ist nicht mal ein Inflationsausgleich.

Solibündnis SuE (3.6.2022): Wir lehnen das Verhandlungsergebnis im Sozial- und Erziehungsdienst ab! Care-Arbeit: Überlastet, ungesehen, un(ter)bezahlt! Weiter Lesen

Streik im Sozial- und Erziehungsdienst am 12. Mai: FAU Freiburg ist mit dabei!

Am 12. Mai ruft die Gewerkschaft verdi erneut zu einem Streik im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) auf, da die Arbeitgeberseite – der VKA (Verband kommunaler Arbeitgeber) – bisher alle Forderungen ablehnen. Auch die FAU Freiburg ruft ihre Mitglieder dazu auf, sich aktiv am Streik und den Aktionen zu beteiligen.

Erzieher in Freiburg und aktiv bei der Basisgewerkschaft FAU, zeigt sich gegenüber Radio Dreyeckland äußerst unzufrieden mit der Einigung. Von Entlastung könne keine Rede sein. RDL.de hat mit ihm gesprochen.

Treffpunkt für Streikende ist der Platz der alten Synagoge. Um 12.45 wird von dort auch eine Streik-Demonstration starten.  Mehr Infos gibt auf dem Blog des Solibündnis Sozial- und Erziehungsdienst Freiburg – Care Arbeit in Bewegung an dem auch die FAU Freiburg mitwirkt.

„Wir nehmen diese Herabwürdigung und Respektlosigkeit nicht mehr hin! Wir haben es satt, wir sind wütend und wir sind bereit, für unsere Sache zu kämpfen!“ – so eine wütende Erzieherin in ihrer Rede auf der 1. Mai Bühne des DGB (ganze Rede). Bringen wir diese Wut am 12. Mai kollektiv auf die Straße!

Bist du im Sozial-, Pflege- und Erziehungsbereich tätig? Dann komm zur AG Soziale Berufe der FAU Freiburg und organisiere dich mit anderen Kolleg:innen für bessere Arbeitsbedingungen.

Bist du selbst nicht im SuE Bereich tätig, willst aber die Kolleg:innen unterstützen? Dann beteilige dich mit den Kolleg:innen deines Betriebes an der Solidaritäts-Foto-Aktion und an der Unterschriftensammlung.

Kundgebung: Die Steuern fließen, die Kürzungen im Sozialbereich sollen aber bleiben? Nicht mit uns!

Aktualisierung: 05.04.2022 | Im Gemeinderat wurden die Kürzungen im Sozial- und Kulturbereich durchgewunken. 15 Stimmen waren gegen die Kürzung. 27 Stimmen von den Grünen, SPD, CDU und FDP wollen weiter das die Verfügungszeit in den Kitas gekürzt bleiben und die Tarifsteigerungen im Sozial- und Kulturbereich nicht mehr weiter gegeben werden.
Auch nach der Entscheidung freuen sich die Entscheider:innen bestimmt über Kommentare

Kundgebung vor der Gemeinderatssitzung
05.04.2022 | 15:00 Uhr | Bürgerhaus Zähringen (Lameystraße 2)

Als FAU Freiburg unterstützen wir den Aufruf des Solibündnis Sozial- und Erziehungsdienst Freiburg:

Im Frühjahr 2021 hat der Gemeinderat dem Drängen der Stadtverwaltung nachgegeben und beschlossen künftige Tariferhöhungen nicht mehr via Zuschusserhöhung an die freien Träger im Sozial- und Erziehungsbereich weiterzugeben. Zudem wurden die Gelder für die Tariferhöhung auch nicht an die Ämter der Stadt Freiburg und ihre Eigenbetriebe weitergegeben. Außerdem wurden in den Kindertageseinrichtungen die Verfügungszeiten (Arbeit, die nicht am Kind stattfindet) gekürzt. Begründet wurden alle diese Kürzungen mit angeblich drohenden Steuereinnahmeverlusten aufgrund der Corona-Pandemie.

Schon damals war es ein Skandal, dass ausgerechnet im, zu Anfang der Pandemie noch „beklatschten“, Sozial- und Erziehungsbereich gekürzt wird.
Nun aber verzeichnet die Stadt Freiburg Steuereinnahmen in Rekordhöhe! Für das Jahr 2021 sind es rund 54.000.000 € mehr als erwartet! Auch 2022 wird mit Mehrerträgen gerechnet! Und trotzdem wird vom Gemeinderat an den Kürzungen im Sozialbereich festgehalten. Weiter Lesen

Wir sind im SuE-Streik! – Statement der FAU Betriebsgruppe „Kinderhausinitiative“

Ende der Bescheidenheit – Kitas sind jetzt streikbereit!

Wir sind als Betriebsgruppe der FAU bei der Freiburger Kinderhausinitiative heute beim Streik dabei. Zusammen mit vielen unserer Kolleg*innen zeigen wir unsere Wut über die Arbeitsverhältnisse und schlechten Löhne. Wir sind sauer, dass die Stadt Freiburg als Reaktion auf die Corona-Krise entschlossen hat, die Tariferhöhungen nicht mehr an die Träger*innen weiterzugeben. In der Konsequenz hat unser Träger unsere Vorbereitungszeit, die wir für das qualitative Arbeiten unbedingt brauchen, gekürzt. Dabei müsste die Vorbereitungszeit verlängert werden, um die stetig steigenden Anforderungen erfüllen zu können. Das können wir nicht akzeptieren! Wir streiten für eine Aufwertung der Care Arbeit, die sich eben insbesondere in höheren Löhnen zum Ausdruck bringt!
An symbolischer Anerkennung im sozialen Bereich mangelt es nicht. An realer Anerkennung in Form von höheren Löhnen, Arbeitszeitverkürzung und Zeit für gute, an den Bedürfnissen der Menschen orientierte, Arbeit definitiv.