Schritt zurück – Mehrheit im Freiburger Gemeinderat beschließt Kürzungen im Sozial- und Erziehungsbereich.

Bei den Verhandlungen um den kommenden Doppelhaushalt der Stadt Freiburg zeichnet sich – leider wenig überraschend – ab, wer die Kosten der Krise bezahlen soll.

Unter anderem die Beschäftigten in den sozialen Berufen und damit auch alle Menschen, die auf eine soziale Infrastruktur angewiesen sind. Gleichzeitig verzeichnen Großkonzerne Rekordgewinne.

Die Pandemie und ihre Folgen treffen im besonderen Maße auch die Beschäftigten im sozialen Bereich. Die Einsparungen werden nicht nur die ohnehin problematischen Arbeitsbedingungen in Form von hoher psychischer Belastung, Zeitmangel und zu geringer Entlohnung noch verstärken, sondern verweigern selbst eine minimale materielle Anerkennung der Beschäftigten, sofern diese überhaupt tariflich entlohnt werden. Weiter Lesen

PM: Zimmerei Steiger & Riesterer Handwerksunternehmen des Jahres 2021, aber keine Verantwortung für Solo-Selbstständige?

Ausstehende Vergütung trotz klarer mündlicher Abmachungen bringt solo-selbstständigen Handwerker in große finanzielle Schwierigkeiten.

Im März 2021 wurde der Zimmerei Steiger und Riesterer aus Staufen von der lokalen Handwerkskammer die Auszeichnung „Handwerksunternehmen des Jahres 2021“ verliehen.

Diese erhalten laut Handwerkskammer Unternehmen, welche sich durch „Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft“ auszeichnen. Ein Solo-Selbstständiger berichtete nun allerdings, dass ihm die Auszahlung eines Teils seiner Vergütung verweigert wird. Der Betrag bewegt sich im niedrigen vierstelligen Bereich. Dies hat den Betroffenen – der sich zu diesem Zeitpunkt nicht mal eine eigene Wohnung leisten konnte – in große finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Er wandte sich daraufhin an die gewerkschaftliche Erstberatung der FAU Freiburg um sich über seine Rechte, sowie Handlungsmöglichkeiten zu informieren und wurde anschließend Mitglied der Basisgewerkschaft.

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PM: FAU Freiburg wendet sich mit Kundgebung gegen geplante Einsparungen im Sozial- und Erziehungsbereich

Die Basisgewerkschaft FAU Freiburg kritisiert die Pläne der Stadtverwaltung mitsamt erstem Bürgermeister Ulrich von Kirchbach die Lohnerhöhungen durch den letzten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst nicht an die freien Träger weiterzugeben. Zusammen mit anderen Gruppierungen und Gewerkschaften ruft sie am 22. März unter dem Motto „Nicht auf unserem Rücken! Keine Einsparungen im Sozial- und Erziehungsbereich“ um 14.15 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Bürgerhaus in Zähringen aus. Dort tagt der städtische Haupt- und Finanzausschuss.

„Viele soziale Einrichtungen finanzieren sich voll oder überwiegend durch die Zuschüsse der Stadt Freiburg. Wenn die Erhöhungen durch die Stadt ausbleiben kommt das einer Aufforderung an die freien Träger gleich die Lohnerhöhungen nicht an uns Beschäftigte weiterzugeben oder Stellen zu streichen, um etwaige Lohnerhöhungen zu »kompensieren«“, so Paul Kraut Mitglied der Arbeitsgruppe Soziale Berufe der FAU Freiburg und selbst als Sozialpädagoge bei einem freien Träger tätig. Stella Meier, Mitglied der FAU Freiburg ergänzt: „Die Weitergabe von Lohnerhöhungen war bisher fest etablierte Praxis in Freiburg. Durch diesen Vorstoß animiert die Stadtverwaltung die freien Träger dazu, nicht mehr den Tariflohn zu zahlen und schwächt somit die ohnehin nicht stark ausgeprägte Tarifbindung in der ganzen Branche.“
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Kundgebung: Nicht auf unserem Rücken! Keine Einsparungen im Sozial- und Erziehungsbereich!

22. März 2021 | 14:15 Uhr | Bürgerhaus Zähringen

Die Freiburger Stadtverwaltung mitsamt erstem Bürgermeister Ulrich von Kirchbach plant aktuell, die Lohnerhöhungen durch den letzten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst nicht an die freien Träger weiterzugeben. Da viele soziale Einrichtungen sich voll oder überwiegend durch die Zuschüsse der Stadt finanzieren, kommt dies einer Aufforderung gleich, die aktuelle moderate Lohnerhöhung nicht an uns Beschäftigte weiterzugeben. Entweder bekommen wir also keine Lohnerhöhung oder die Lohnerhöhung wird durch Stelleneinsparungen kompensiert – was für uns zu Arbeitsverdichtung und mehr Stress führen wird. Im Kita Bereich könnten die Mehrkosten auch von den Eltern eingefordert werden. Weiter Lesen

Corona, Corona, Corona? Nein! – Der Jahresbericht 2020 der FAU Freiburg

– rdl.de weltweite Solidarität, Uni-Mensen und Kampf um Tariferhöhungen Die FAU-Freiburg: Ein Jahresrückblick 2020

2020 war bestimmt durch die globale Pandemie. Man könnte meinen, der rechte Terror in Hanau, die Klimakrise oder die aussichtslose Lage von Geflüchteten an den europäischen Außengrenzen seien aus einer anderen Zeit. Der Fokus lag auf einem Thema: Corona. Dabei blieben andere Probleme aktuell und spitzten sich teilweise zu.

Berufe von der Pflege über den sozialen Sektor bis zur Lebensmittelversorgung & Logistik sind nun „systemrelevant“. Über die Arbeitsbedingungen in diesen Sektoren wurde diskutiert, die Arbeiter*innen beklatscht – und am Ende dürfen sie trotzdem die Kosten der Pandemie tragen, sind weiterhin prekär beschäftigt, arbeiten oft am Limit und erkranken wesentlich häufiger an Corona. Die Pandemie ist dabei nicht die Ursache vieler seit langem bestehender sozialer Ungleichheiten, sondern hat diese verschärft. Dieser Prozess wird weitergehen, insbesondere auch nach der Pandemie.

Dabei gibt es nun teilweise auch ein neues Bewusstsein dafür, dass plötzliche Veränderungen möglich sind. Das zeigt sich für die FAU Freiburg durch die vielen neuen Mitglieder, die in diesem Jahr beigetreten sind. Auch bundesweit steigt das Interesse an der FAU, zum Beispiel durch die erfolgreiche Unterstützung des Arbeitskampfs von Saisonarbeiter*innen in Bornheim. Weiter Lesen