Die politische Theorie des Anarchismus. Zum paradoxen Streben nach Autonomie, Selbstbestimmung und Selbstorganisation

Graphik Pol. Th. Anarchismus

Vortrag und Diskussion mit Jonathan Eibisch: 

  • Mit welchen Begriffen lassen sich anarchistische Gedanken fassen?
  • Was macht anarchistische Theorien aus?
  • In welchem Zusammenhang stehen sie mit einer praktischen Ethik?

Unterschiedliche anarchistische Strömungen verbindet ein Streben nach Autonomie. Zugleich erscheint der Anarchismus bei näherer Betrachtung von Paradoxien durchzogen. Einerseits lehnt er die Politik ab, andererseits bezieht er sich auf sie.

Der Referent Jonathan Eibisch ist Politikwissenschaftler und lebt in Leipzig. In dieser Veranstaltung gibt er einen Einblick in eine zeitgemäße Theorie des Anarchismus. Aus seiner Beschäftigung mit dem Thema ist eine Doktorarbeit und ein Buch hervor gegangen. Er betreibt den Blog paradox-a.de.

Das Buch kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

20.03.2025 | 19:00 Uhr | SUSI-Bewohner*innen-Treff (Vaubanallee 2)

 

Feministische Aktion zum 8. März zu Arbeitskämpfen und Widerstand in Myanmar

Myanmar New XorkerDie FAU Freiburg demonstriert für die Rechte von  Textilarbeiterinnen aus Mynamar vor Bekleidungsläden in Freiburg

Die Forderungen der Näher*innen wurden an die  Filialleitungen von H&M und New Yorker in Freiburg übergeben

„H&M und New Yorker müssen Verantwortung für den Gesundheitsschutz der Näher*innen in den Fabriken übernehmen. Wir sind heute hier, um Druck auf die Bekleidunsmarken aufzubauen“ sagt Lisa Bauer, Sprecherin der FAU Freiburg. In mehreren deutschen Städten, darunter Kassel, Göttingen, Hamburg, Leipzig und Berlin, fanden anlässlich des 8. März, dem internationalen feministischen Kampftag, Aktionen der Basisgewerkschaft FAU statt. In einer international koordinierten Aktion mit der Gewerkschaft FGWM in Myanmar wurde für bessere Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Myanmar demonstriert. Ein großer Teil der Arbeiter*innen dort sind Frauen.

Am Samstag wurden in Freiburg und weiteren deutschen Städten die Forderungen der Textilarbeiterinnen aus Myanmar an die Fillialleitungen von H&M und New Yorker übergeben. Damit wurden die Unternehmen an ihre Verantwortung entlang der Lieferkette erinnert.

Die Aktion verlief friedlich. Die Veranstalter*innen sprachen von 25 Teilnehmenden.

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Genug geschuftet? Radikale Arbeitszeitverkürzung als Baustein für eine bessere Zukunft

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

27.02.2025 | 18:30 Uhr | Mensa der Hebelschule (Engelbergerstr. 2)

Immer noch mehr Autos, noch mehr Plastik im Meer, noch höhere Finanzgebirge, noch mehr CO2. Gesundheit, Bildung und Soziales werden vernachlässigt, Wohnen und Rentensystem unbezahlbar. Die Kluft zwischen Reich und Arm wächst. Wie zum Hohn verlangen Politik und Unternehmerverbände auch noch „mehr Bock auf Arbeit“.

Doch immer mehr Menschen haben keinen Bock mehr. Sie zweifeln am Sinn ihrer Arbeit und stellen sich unter einem erfüllten Leben etwas anderes vor als jahrzehntelanges Schuften für eine Minirente mit 75. Diese Kluft zwischen den Zwängen der Kapitalverwertung und den Wünschen vieler Menschen schreit nach emanzipatorischer Intervention.

Mit der Forderung nach der Viertagewoche kommt Bewegung in die Arbeitszeitdebatte. Doch eine grundlegende Wende ist im Rahmen des Lohnsystems nicht möglich. Auch die autoritär/faschistische Welle ist auf Basis der kapitalistischen Ellenbogenwirtschaft nicht zu brechen – schließlich ist sie deren Spross.

Wir arbeiten jede Menge Bullshit. Dabei hätten wir so viel Sinnvolles zu tun. Schlüssel für humanes, geschlechtergerechtes und naturverträgliches Wirtschaften sind radikale Arbeitszeitverkürzung, gesellschaftliche Selbstorganisation und Wertewandel. Emanzipatorische Intervention muss begründen und demonstrieren, dass das gelingen kann.

Lothar Galow-Bergemann begann 1971 in der Krankenpflege zu arbeiten. Er war Personalrat im Klinikum Mannheim und im Klinikum Stuttgart und schreibt u.a. für Jungle World und emma & fritz.


Interview bei Radio Dreyeckland mit Lothar Galow-Bergemann: „Wir brauchen eine andere Wirtschaftswende. Radikale Arbeitszeitverkürzung als Baustein für eine bessere Zukunft

Corona, Spargel, Streik: Zur Situation rumänischer Arbeitsmigrant:innen in Deutschland

Vortrag & Diskussion im Rahmen der Wochen gegen Rassismus 2024 | Veranstaltet von der FAU Freiburg und dem Landwirtschaftskollektiv „Kommune Schafhof“

RDL Interview zum Thema „Ausbeutung und Arbeitskämpfe osteuropäischer Wanderarbeiter*innen

19. März 2024 | 19:00 Uhr | Stadtbibliothek Freiburg (Münsterplatz 17)

Die Einführung der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit führten zu einer Aufhebung oder Angleichung zahlreicher Regulatorien für die inner-europäische Arbeitsmigration. Neben dem freien Verkehr von Kapital und Gütern wurden die Arbeitsmärkte so liberalisiert, dass die Arbeitskräfte (weitestgehend) in die EU-Länder ihrer Wahl temporär oder dauerhaft migrieren können.

Die „Öffnung“ des deutschen Arbeitsmarktes für die osteuropäischen EU-Länder seit 2011 bewirkte eine hohe Mobilität bei Arbeiter:innen, welche nun insbesondere in den Branchen Baugewerbe, Pflege, Lebensmittelindustrie und Logistik tätig sind. Ein großer Teil dieser mobilen Beschäftigten stammt aus Rumänien

Die Corona-Pandemie führte zu Diskussion in den Medien wie auch im politischen Diskurs über die Rolle rumänischer Saison- und Werksarbeiter:innen und deren katastrophalen Arbeitsbedingungen. Weit weniger Aufmerksamkeit hingegen, erhielten die Arbeitskämpfe und Widerstandspraktiken der Arbeiter:innen.

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Vortrag: Revolutionärer Syndikalismus in der Praxis

>> Mitschnitt des Vortrags zum Nachhoeren <<

21. Juli | 20:00 Uhr | Wohnprojekt Luftschloss (Arne Torgersen Straße 24)

Vortrag und Gespräch zur Betriebsarbeit und der Frauenpolitik der Freien-Arbeiter-Union Deutschlands (FAU-D) von 1918 bis 1933 mit Jule Ehms

Mit der Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAU-D) gründete sich im Dezember 1919 die erste anarcho-syndikalistische Gewerkschaft im deutschen Raum. Der Syndikalismus zeichnet sich durch einen föderalen und explizit anti-parlamentarischen Organisationsansatz aus, favorisiert die Direkte Aktion im Arbeitskampf und propagiert die Überwindung von Staat und Kapital mithilfe des Generalstreiks. Die Historikerin Jule Ehms untersucht, inwiefern es den Syndikalist:innen der Weimarer Republik gelang, dieses konfliktorientierte Programm in die Betriebe zu tragen, und geht so dem Verhältnis von politischer Radikalität und gewerkschaftlicher Praxis nach.

Angesichts des von staatlicher Seite neu etablierten Betriebsrats-, Tarif- und Schlichtungswesens versuchte die FAU-D ihre eigenen Antworten auf Sozialpartnerschaft und Korporatismus zu finden. Hierbei erwiesen sich die Syndikalist:innen – oft entgegen ihrer Rhetorik – als abwiegende und kompromissbereite Gewerkschafter:innen, die bereit waren, auf die sich verändernden industriellen Beziehungen und Kräfteverhältnisse mit taktischen Änderungen zu reagieren.

Die Syndikalist:innen hatten weiterhin den Anspruch für die „Befreiung der Frau“ zu kämpfen. Inwieweit solch eine feministische Politik in der Praxis auch umgesetzt wurde oder nur Parole blieb, wollen wir im zweiten Teil der Veranstaltung betrachten.

Jule Ehms wird uns an diesem Abend die Ergebnisse ihrer Forschung zu unserer Vorgängerorganisation der FAU-D vorstellen. Darauf aufbauend wollen wir gemeinsam diskutieren, was wir aus den historischen Erfahrungen für unsere heutige Arbeit lernen können.