Stellungnahme: „Die Büchse der Pandora wurde geöffnet“

Stellungnahme der AG Soziale Berufe der FAU Freiburg zur Einigung im TVöD-Tarifkonflikt

In der aktuellen Tarifrunde im öffentlichen Dienst (TVöD) liegt jetzt eine Einigung auf dem Tisch. Wir TVöD-Beschäftigte werden durch sie zwar einen zusätzlichen Urlaubstag erhalten, aber dieser ist hart erkauft: So wird eine „doppelt freiwillige“ Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden für einen Zeitraum von 18 Monaten möglich werden. Zwar erst nach Ende der Probezeit und mit Zuschlägen, aber die Büchse der Pandora ist damit geöffnet. Nach immerwährenden Rufen der „Arbeitgeber“verbände nach einer Erhöhung der Wochenarbeitszeit wird mit der vorliegenden Einigung von diesen erstmals ein klarer Sieg gegen die Gewerkschaftsbewegung erzielt. Knapp 70 Jahre nach der erstmaligen Durchsetzung der 40-Stunden-Woche (in Westdeutschland) gelingt eine Anhebung der Wochenarbeitszeit statt einer Reduktion! Es ist weiterhin zu befürchten, dass die angebliche „Freiwilligkeit“ bei faktischer Arbeitsverdichtung, Personalnot und Druck von Oben mittelfristig nur noch auf dem Papier bestehen wird. Diese noch freiwillige Verlängerung der Arbeitszeit könnte in der Praxis dazu führen, dass immer mehr Beschäftigte gezwungen sein werden, diese zusätzlichen Stunden zu arbeiten um das Arbeitsaufkommen bewältigen zu können.

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TVöD-Tarifrunde 2025: FAU Freiburg ruft Mitglieder zur solidarischen Beteiligung auf

Seit Januar 2025 befinden sich die Gewerkschaften verdi (Verhandlungsführung für die DGB Gewerkschaften) und dbb in Tarifauseinandersetzungen mit dem Arbeitgeberverband VKA (Verband kommunaler Arbeitgeber) und dem Bundesinnenministerium über einen neuen Lohntarifvertrag für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst (einschließlich Praktikant:innen, Auszubildende und Studierende), sowie der Beschäftigten der Bundesagentur für Arbeit, der Renten- und Unfallversicherung, der kommunalen Versorgungsbetriebe und des kommunalen Nahverkehrs.

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8. März 2025: Auf die Straße zum internationalen feministischen Kampftag!

Sexismus am Arbeitsplatz… ist niemals OK! 8. März. Streik und Protest mit eurer feministischen Gewerkschaft!Der 8. März ist der internationale feministische Kampftag. Auf der ganzen Welt gehen feministische und queere Gruppen auf die Straße um für ihre Rechte einzustehen und gegen patriarchale Herrschaft zu demonstrieren. Auch dieses Jahr wird es in Freiburg eine Kundgebung, sowie eine Demonstration geben. Die FAU Freiburg ruft ihre Mitglieder zur Beteiligung auf.

Die FAU Freiburg will diesen 8. März zudem dazu nutzen, um auf die Situation unserer Genoss:innen der Gewerkschaft Federation of General Workers Myanmar (FGWM) aufmerksam zu machen. Zudem wollen wir das Thema einer radikalen Arbeitszeitreduktion und den aktuellen Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst (TVöD) aufgreifen.


Heraus zum 8. März – für internationale feministische Solidarität!

Wir wollen den diesjährigen feministischen Kampftag am 8. März für eine gemeinsame Aktion nutzen, die für feministische Solidarität entlang der Lieferkette eintritt: Unterstützen wir unsere Genoss*innen der Gerwerkschaft FGWM in Myanmar in ihren aktuellen Kämpfen um bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie!

Unser Ziel ist es, die Forderungen der Näher*innen – etwa die Fabriken bei Schmerzen verlassen zu können und der Bereitstellung von Menstruationsprodukten am Arbeitsplatz, damit keine Stoffreste aus den Werken verwendet werden müssen – auch in Freiburg auf die Straße zu tragen. Vor genau den Läden, die von der Ausbeutung unserer Genoss*innen profitieren.

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TVöD Tarifrunde 2025: 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und höhere Löhne!

Menschen auf einer GewerkschaftskundgebungFAU Flugblatt in Hinblick auf die TVöD-Tarifrunde 2025

Endlich mehr Lohn und Arbeitszeitverkürzung, statt dem Reallohnverlust der letzten Jahre?

Aktuell wird eine neue Tarifrunde für den TVöD vorbereitet. Da zum Ende des Jahres gleich mehrere TVöD Verträge (Bund, SuE, VkA) auslaufen und auch der Manteltarifvertrag gekündigt werden kann, muss das Thema Arbeitszeitverkürzung jetzt erkämpft werden. Die GDL hat gerade den Einstieg in die 35 Stundenwoche durchgesetzt. Jetzt ist der Tarifbereich TvöD dran, der einer der größten in Deutschland ist, dies auch für alle Beschäftige in diesem Sektor umzusetzen.
Das Schlechteste zuerst: die bestehenden Regelungen im SuE zur Altersteilzeit wurden abgeschafft und für die Jahre 2023 und 2024 gab es eine 14 monatige Nullrunde! Weiter Lesen

Euch die Stechuhr, uns die Zeit!

Am 21. April 1856 gelingt es den Stein­metzen und Gebäude­arbeitern in Melbourne als welt­weit ersten Arbei­ter*innen, den Acht­stundentag bei vollem Lohnausgleich zu erkämpfen. Allerdings gab es bereits 1840 einen erfolgreichen Streik für einen Achtstundentag in Wellington/NZ.

Artikel in der FAU Verteilzeitung „Direkte Aktion“ zum 1. Mai 2024

Der Beginn des 1. Mais war der Kampf um den 8-Stunden-Tag. Es wird Zeit, dass wir unsere Tradition der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung wiederbeleben. Was damals utopisch schien – die Verringerung von 12 auf 8 Stunden pro Arbeitstag – sollte uns Mut machen, auch heute wieder für eine radikale Arbeitszeitverkürzung zu kämpfen.

Die GDL versucht aktuell die Schichtarbeit auf 35 Wochenstunden zu senken. Die der Sozialrevolution unverdächtige SPD hat die 25-Stunden-Woche in ihrem Programm. Auch in der Ökologiebewegung wird die Arbeitszeitreduktion als wichtiger Faktor für die Verhinderung des Klimakollaps und als Beitrag zur Emissionssenkung diskutiert. Bereits in „Die Eroberung des Brotes“ (1892) schrieb Peter Kropotkin, dass 4-5 Stunden pro Tag ausreichen würden, um den notwendigen Lebensunterhalt zu erarbeiten.

Was ist alles möglich wenn wir die ganzen Bullshitjobs einfach weg lassen, nicht mehr für den Mehrwert der Kapitalist:innen arbeiten und als ersten Schritt die ständigen Steigerungen der Produktivität Vergesellschaften? Weiter Lesen