1. Mai – Warum wir heute hier sind

Flugblatt zum 1. Mai 2024

Heute, vor 134 Jahren, wurde das erstemal weltweit der 1. Mai als »Kampftag der Arbeiter*innenbewegung« begangen. Der Protest- und Gedenktag ging einher mit Massenstreiks und Massendemonstrationen. Doch wie kam es dazu?
Weniger Zeit auf der Arbeit zu vergeuden fand in der Arbeiter*innenklasse große Begeisterung, so auch in Nordamerika. 1886 streikten Arbeiter*innen für die Durchsetzung des Achtstundentages. In Chicago streikten rund 90.000 Lohnabhängige ab dem 1. Mai. Die Situation damals war sehr angespannt. Am 3. Mai wurden bei einem Polizeiangriff auf die Streikenden 6 Arbeiter getötet, zahlreiche verletzt.
Am folgenden Tag, dem vierten Streiktag, schlossen sich sehr unterschiedliche Gruppen wie Wäscher*innen, Arbeiter*innen aus Holzlagern und Leimfabriken, jüdische Herrenschneider*innen sowie Schüler*innen den Protesten an. An dem Tag warf eine Person eine Bombe vor die Polizei.
Sie riss mehrere Beamte zu Boden, woraufhin die Polizei wild in die Menge schoss. Sie erschoss um die 20 Arbeiter*innen, mindestens 67 wurden verletzt und engagierte Gewerkschafter verhaftet.
Noch in der Zelle beging Louis Lingg, in Mannheim geborener Holzarbeiter und Anarchist, Selbstmord. August Spies und Albert Parsons wurden mit George Engel und Adolph Fischer, zwei aus Deutschland zugewanderte anarchistische Arbeiter, zum Tode verurteilt und gehängt. Drei weitere inhaftierte anarchistische Arbeiter mussten vom zuständigen Gouverneur freigelassen werden, weil die Verwicklung staatlicher Stellen und der von den Konzernen bezahlten und ausgerüsteten Privatarmee der Detektei Pinketon in den Anschlag nicht zu vertuschen war. Die genauen Umstände sind bis heute nicht restlos aufgeklärt.
Wir stehen heute hier in Gedenken an die ermordeten Arbeiter, im Protest gegen die herrschenden Verhältnisse und in Solidarität mit unseren Kolleg*innen vor Ort, wie auch weltweit.

Arbeitsrechte gelten auch für Arbeiter:innen aus dem nicht-EU Ausland! / Labor rights also apply to workers from non-EU countries!

[english version below]

Aus aktuellem Anlass will die FAU Freiburg darauf aufmerksam machen, dass das Arbeitsrecht (insbesondere der Mindestlohn) für alle Arbeiter:innen, welche in Deutschland beschäftigt sind, gilt!

In einem aktuellen Fall wurde ein Arbeiter aus dem nicht-EU Ausland von einem lokalen Kleinbetrieb angeworben. Er erhielt keinen schriftlichen Arbeitsvertrag, zudem wurden ihm große Teile seines Lohnes vorenthalten. Nach dem Ende des Arbeitsverhältnisses behielt der ehemalige Chef zudem die Dokumente über die Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikation des Arbeiters ein. Außerdem wurden gegen einige der Bestimmungen des allgemeinverbindlichen Manteltarifvertrages für die Gastronomie in Baden-Württemberg verstoßen. Der Arbeiter wandte sich an die gewerkschaftliche Beratung der FAU Freiburg, mit deren Hilfe er eine ihn zufriedenstellende außergerichtliche Einigung erzielen konnte und schnell seine Dokumente wieder zurück erhielt.

Ausländische Arbeiter:innen wissen aufgrund der Sprachbarrieren oft nicht um ihre Rechte. Deswegen informiert eure nicht-deutschen Kolleg:innen über ihre Rechte. Falls ihr Hilfe bei der Durchsetzung braucht, kontaktiert gerne unsere AG gewerkschaftliche Beratung oder besucht die offene Sprechstunde der FAU Freiburg.

Material: Broschüre „Deine Rechte im Job – Eine Einführung ins Arbeitsrecht und erste Schritte des Organizing“

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Hinaus zum Tag des kleinbäuerlichen Widerstands!

Die AG Landwirtschaft der FAU Freiburg (Teil der Initiative Grüne Gewerke) ruft zur Teilnahme an den Aktionen zum Tag des kleinbäuerlichen Widerstands in Freiburg am 17. April auf.

Aufruf des Bündnisses:

Der 17. April ist der Tag des kleinbäuerlichen Widerstands. Dieses Jahr wird uns eine Fahrrad-Rallye zu Initiativen der Ernährungssouveränität in Freiburg führen und uns bestehende Alternativen zum aktuellen vorherrschendem agrarindustriellen System zeigen.

Der Tag, von der internationalen Kleinbäuer*innen-organisation „La Via Campesina“ aufgerufen, gedenkt dem Massaker an landlosen Bäuer*innen in Brasilien vor 28 Jahren. Seitdem wird an diesem Tag der weltweiten Kleinbäuer*innen und ihrer Kämpfe um Land, Saatgut, das Recht auf Nahrung und eigenständiger Produktion gedacht. Denn es sind die Kleinbäuer*innen, die 70% unserer weltweit konsumierten Lebensmittel produzieren. Weiter Lesen

Corona, Spargel, Streik: Zur Situation rumänischer Arbeitsmigrant:innen in Deutschland

Vortrag & Diskussion im Rahmen der Wochen gegen Rassismus 2024 | Veranstaltet von der FAU Freiburg und dem Landwirtschaftskollektiv „Kommune Schafhof“

RDL Interview zum Thema „Ausbeutung und Arbeitskämpfe osteuropäischer Wanderarbeiter*innen

19. März 2024 | 19:00 Uhr | Stadtbibliothek Freiburg (Münsterplatz 17)

Die Einführung der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit führten zu einer Aufhebung oder Angleichung zahlreicher Regulatorien für die inner-europäische Arbeitsmigration. Neben dem freien Verkehr von Kapital und Gütern wurden die Arbeitsmärkte so liberalisiert, dass die Arbeitskräfte (weitestgehend) in die EU-Länder ihrer Wahl temporär oder dauerhaft migrieren können.

Die „Öffnung“ des deutschen Arbeitsmarktes für die osteuropäischen EU-Länder seit 2011 bewirkte eine hohe Mobilität bei Arbeiter:innen, welche nun insbesondere in den Branchen Baugewerbe, Pflege, Lebensmittelindustrie und Logistik tätig sind. Ein großer Teil dieser mobilen Beschäftigten stammt aus Rumänien

Die Corona-Pandemie führte zu Diskussion in den Medien wie auch im politischen Diskurs über die Rolle rumänischer Saison- und Werksarbeiter:innen und deren katastrophalen Arbeitsbedingungen. Weit weniger Aufmerksamkeit hingegen, erhielten die Arbeitskämpfe und Widerstandspraktiken der Arbeiter:innen.

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8. März 2024: Sexismus am Arbeitsplatz ist niemals ok!

Sexismus am Arbeitsplatz… ist niemals OK! 8. März. Streik und Protest mit eurer feministischen Gewerkschaft!Der 8. März ist der internationale Frauen*kampftag. Auf der ganzen Welt gehen feministische und queere Gruppen auf die Straße um für ihre Rechte einzustehen und gegen patriarchale Herrschaft zu demonstrieren. Auch dieses Jahr wird es Infostände diverser Gruppen und eine große feministische Demonstration in Freiburg geben. Die FAU Freiburg ruft ihre Mitglieder zur Beteiligung an dieser auf.

14:00 bis 17:00 Uhr | Infostände und Kinderspaß auf dem Stühlinger Kirchplatz

17:00 Uhr | feministische Demonstration mit Startpunkt am Platz der alten Synagoge

Die FAU Freiburg will diesen 8. März zudem dazu nutzen, um auf das Thema „Sexismus am Arbeitsplatz“ aufmerksam zu machen:

Flyer: „Sexismus am Arbeitsplatz ist niemals ok!“

Zum Nachhören: Rede von FAU Kolleg*innen auf der feministischen Demonstration am 8. März 2024 in Freiburg